| Band 
            5: Filibert und Theodosia / Der Graf von Wickham / Lustspiele / 
                        Dramatische Fragmente Herausgegeben 
            von 
	    Roman 
                        Lachunter 
                        Mitarbeit von Jutta 
                        Heinz
 2025, 
                        geb., 1116 Seiten, 79 € [D], bei Bezug der Gesamtausgabe 69 € [D] 
                        ISBN 978-3-930978-05-2
   Dieser 
                        Band gibt erstmals Wezels gesamtes dramatisches Werk 
                        im Zusammenhang wieder, 
                        mit Anmerkungen versehen und durch zahlreiche zeitgenössische Reaktionen 
                        kommentiert. Dazu gehören das »dramatische Gedicht« 
                        Filibert und 
                        Theodosia sowie 
                        seine einzige Tragödie, Der 
                        Graf von Wickham, 
                        und
 einige dramatische Fragmente mit satirischem 
                        Einschlag. Den Schwerpunkt
 bilden die vier Bände 
                        seiner Lustspiele. Sie enthalten Komödien unterschiedlichen
 Umfangs ebenso wie zwei Musiktheaterstücke: eine 
                        ungewöhnliche Verbindung
 von Melodram und Singspiel 
                        (Zelmor und 
                        Ermide) und 
                        ein Opernlibretto (Der 
                        kluge
 Jakob}. Wezels 
                        Lustspiele bilden den glanzvollen Schlusspunkt der aufklärerischen Komödienkultur. 
                        Diese erkannte im Lustspiel das adäquate Medium zur 
                        Erfassung von 
                        Individuen, die mit ihren Allüren, fixen Ideen und eifersüchtig 
                        verteidigten schlechten Gewohnheiten zum Zusammenleben 
                        verdammt sind. Die Lustspiele
 werden dabei zum Experimentierfeld 
                        von Wezels gleichzeitig entwickelter
 Anthropologie. 
                        Wezel behandelt in ihnen auch sensible Themen, wie die
 unstandesgemäße Liebe einer Gräfin zum Hauslehrer 
                        ihrer Tochter, oft so
 drastisch, dass sich die Kritik 
                        aller Anerkennung zum Trotz bedenklich zeigte.
 Seine 
                        Versuche, die Komödie durch komplexe Handlungen und 
                        Charaktere
 auf 
                        das Niveau des zeitgenössischen Romans zu heben, erschienen 
                        dem Publikum mitunter 
                        langatmig. Umso interessanter sind sie heute: nämlich 
                        als ungewöhnliche Exemplare einer Gattung, die konventionell 
                        ist und zugleich mit Konventionen bricht.
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